Mann, war ich begeistert, als ich Tribe After Tribe auf dem Rock Hard Festival sehen durfte. Diese Magie und Ausstrahlung, die vor allem von Robbie Rob ausging, war unbeschreiblich. Die Musik passte zwar nicht ganz in die pralle Mittagssonne, aber genial war sie dennoch.
Anno 2008 gibt es von der Truppe neues Material aus dem Studio auf die Ohren. Dieses wurde unter dem Banner „M.O.A.B. - Stories From Deuteronomy“ veröffentlicht.
Musikalisch, das war schon klar, wird dieses Album einiges zu bieten haben. Neben sehr vielen atmosphärischen Passagen gibt es natürlich auch kernige Rocknummern wie „Holy City Warrior“ und jede Menge sphärischen und psychedelischen Kram („Understanding the Water“), der einen komplett in eine andere Welt abdriften lässt. Die Erzählpassagen zwischen den Songs tun ihr Übriges dazu.
Bei dieser enormen Qualität an gelungenen Songs fragt man sich echt, warum Robbie Rob und Co auch heute noch als Geheimtipp in Sachen Musik gehandelt werden. Wann schaffen es Musiker schon mal derart genial einen in eine andere Welt zu beamen und dort auch über eine Stunde zu lassen? Viele Passagen lassen einen total abdriften und man fragt sich danach, was los gewesen ist, da man total perplex wieder in die Realität kommt. Kompliment.
Die Atmosphäre wird durch eine gute Produktion aufrecht erhalten, was natürlich die Konzentration auf die einzelnen Stücke ermöglicht, ohne durch Misstöne „geweckt“ zu werden. Natürlich wird man durch unerwartete Breaks oder Ausbrüche wieder „wach“.
Unterm Strich ist „M.O.A.B.“ genial und nahezu göttlich, aber dazu fehlt etwas die Massentauglichkeit, denn was nützt ein geniales Album, wenn keiner es hören will/kann. Progger und Musikextremisten im Sinne der experimentellen Musik sind hier aber richtig aufgehoben.
Tracklist:
1. YHVH
2. Deuteronomy Excerpt I
3. Supreme One
4. Burning Bush
5. Truth & Reconciliation
6. Exodus 2000
7. Radio Arafat
8. Holy City Warrior
9. Lament
10. Chiron
11. Deuteronomy Excerpt II
12. Understanding The Water
13. Deuteronomy Excerpt III
14. Shock & Awe
15. Red Sky
16. World Drum
(9/10)
