Dew-Scented, gegründet 1992, deren Name durch die Schriften des Edgar Allan Poe inspiriert wurde, können schon auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. So supportete man bereits Bands wie Overkill, Edge of Sanity, Dismember, Amon Amarth oder Morbid Angel.
Mit „Issue VI“ lassen die Jungs, hach wer hätte dies bei dem Titel erwartet, ihr sechstes Album vom Stapel.
Heiliger Bimbam, das haut den dicksten Otto um! Was recht progressive anfängt, entwickelt sich nach kurzer Zeit zu einem echten Riff- und Knüppelmonster. Tightes Riffing, exzellente Shouts und geiles Geballer, so könnte man den Opener „Processing Life“ beschreiben. Was für den ungeschulten Hörer, vor allem den Thrash Metal als Krach empfindenden Leuten, mehr oder weniger wie ein einziges Chaos kling, entpuppt sich aber für den geschulten Hörer zu einem homogenen Klangteppich, der gewiss eine klare Melodieführung enthält. Einige mögen auch meinen, dieser Song sei monoton, da sich einzelne Parts stetig wiederholen. Kommt so etwas nicht auch bei den besten Songs vor? Vielleicht nehmen gewisse Leute dies nur nicht so wahr, aber es ist so. Fazit: Schon der Opener erweist sich als sehr bang-freudig und macht gespannt auf den Rest.
Dieser steht dem Opener in nichts nach. Alle Songs besitzen enormes Groove-Potential, gepaart mit einprägsamem, dem Thrash und Death Metal entnommenem Riffing und klasse Shouts. Viele Tempowechsel und Breaks durchziehen die Songs und bieten dem Hörer kleine Ruhepausen, die er bei den ständig auf ihn einprasselnden Riffs, Shouts und Geknüppel eventuell sogar braucht. Es würde also nicht viel Sinn machen auf weitere Songs im einzelnen einzugehen, da sie alle gleichwertig gut, wenn nicht sogar genial sind.
Die Produktion ist, wie anfangs schon mal angeschnitten, sehr fett. Die Instrumente erweisen sich als ziemlich ausgewogen. Einzig und allein die Vocals stehen stellenweise ein bisschen zu sehr im Vordergrund, was man aber nicht auf anhieb wahrnimmt und somit eigentlich kein Manko ist.
Dew-Scented beweisen mit ihrer sechten Langrille, dass sie zu Recht eine der führenden Bands einer neuen Generation an Thrash Metal-Bands gehört. „Issue VI“ kann man getrost auf seinen
Einkaufsplan setzen, denn an dieser Platte kann man, vorallem der gemeine Thrash-Metaller, nichts falsch machen. q.e.d.
Tracklist:
1. Processing Life
2. Rituals of Time
3. Turn to Ash
4. Ruins of Hope
5. Out of the Self
6. The Prison of Reason
7. Bled Dry
8. In Defeat
9. Never to Return
10. Vortex
11. Conceptual End
12. Evil Dead
(9/10)
