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Thormesis - Vergangene Asche [Pagan Metal / 2010]Was erwartet man von einer vierköpfigen Band, die sich selbst „Thormesis“ nennt, auf ihren Fotos Warpaint benutzt und aus Rothenburg kommt? Entweder brachialen Schwarzmetall oder Schwarzmetall mit Texten über Schlachten, Trinkgelagen und nordischer Mythologie. Hier stimmt das letztere! Paganistischen Metal präsentiert uns der zweite Silberling des Quartetts aus dem düsterwäldischem Produktionslager. Im Internet bekommt man häufiger die mehr als positiven Resonanzen zu dieser Formation vor die Stirn gepresst. Hier werden Satzfetzen wie etwa „eine der hoffnungsvollsten, jungen Pagan/Viking Metal Bands aus dem deutschen Untergrund“ verwendet. Ob uns dieser Bissen voll schwarzmetallischer Kost wirklich mundet oder ob er uns doch sauer aufstößt wird uns wohl erst nach den knapp 41 Minuten klar werden.
Aber ich muss gestehen, dass dieses Stück paganistische Kost roh, aber doch sehr schmackhaft ist. Die kehligen Vocals einer der drei „Mundwerk“-Spieler harmoniert gar königlich mit den choralen Gesängen, die ab und an mal dezent genutzt werden. Somit ist klar, dass, zumindest auf gesanglicher Ebene der Black Metal die Standarte in der Hand hält. Growls und Screams werden gekonnt und passend eingesetzt. Wirken nicht überspitzt bzw. zu lang. Genau das richtige Maß haben die Rothenburger hier gefunden. Im instrumentalen Sektor bewegen wir uns auf epischem Gelände, gepaart mit Melodien, die im Gedächtnis bleiben. Flötentöne vermochte ich auch an mein Ohr dringen hören (''Mein Toter Weg''). Als besonderes Schmankerl möchte ich in dieser Scheibe doch zwei Tracks hervorheben, die sich in die Reihe meiner persönlichen Evergreens einreihen werden. Einer von beiden nennt sich „Die Jagd“, wo schon zu beginn mit einem kräftigen, im Takt erklingenden „Hey“ meine Nackenmuskulatur zu zucken beginnt und beim Refrain dann endlich seinen lang ersehnten Einsatz findet. Ein grandioses Stück paganistischer Kunst. Als Zweites benötigt man, nach der Jagd, natürlich den Ruf zum Feste, der hier den Aufruf „Lasst uns feiern!“ erklingen lässt und gröhlenden Herren und fetzigen Riffs sowie gekonnten Screams das Bein zucken lässt. Eine Ode an ihre Heimat bringen sie noch mit dem Stück „Rothenburg“ zum besten und den Abschluss zelebriert ein ruhiges Akustikstück, was einen starken Kontrast zum übrigen Album zeigt und nun mit leiser und doch ruhiger Stimme verlauten lässt, dass die Scheibe sich nun dem Ende zuneigt.
Was soll man nun von dieser Scheibe halten? Na das ist doch eindeutig. Wirkliche Kritikpunkte findet man nicht. Es ist weder paganistischer Einheitsbrei noch ein All Around Evergreen. Obwohl es seine Stärken hat (Die Jagd, Geladen zum Fest) findet man bei den restlichen Stücken nur Dauer-Nacken-Killer. Keine verträumten, melancholischen Stücke. Denn diese hätten dem Silberling die Krone aufgesetzt! Somit bleibt mir nur eins zu sagen: Hoch die Hörner! Thormesis sind involviert und wollen ordentlich die Bretter krachen lassen!
Tracklist:
01. Wellenbruch
02. Nordmond
03. Geschenk Des Vaters
04. Mein Toter Weg
05. Die Jagd
06. Geladen Zum Fest
07. Rothenburg
08. Vergangene Asche
09. Das Horn Wird Erklingen
10. Fjordgang
Hinzugefügt am: 20. Mai 2010 Autor: Sebastian Stach Link: MySpace-Site Hits: 17966 Sprache: german Punkte: (8/10) Legende: 1 Müll
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