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Xordeal




Xordeal sind eine junge, aufstrebende Band aus Köln, die sich dem melodischen Deathmetal verschrieben hat. Mit "Introspective" legten die Kölner ein erstklassiges Debüt hin und bekamen darauf hin sehr gute Resonanzen.
Im hier vorliegenden Interview beantworten Alf und Erik von Xordeal die Fragen unseres Redakteurs Dominic Türk.


XordealDanke erst einmal, dass ihr euch Zeit für das Interview nehmt. Zuerst solltet ihr euch jedoch Vorstellen, da nicht jeder euch kennen wird.

Alf: Danke sehr für die Zeit die uns gegeben wird! Als Band kommen wir aus Köln, aber als Individuen sieht das so aus: Björn (25, Bass) kommt ursprünglich aus Pforzheim, Schneidi (22, Drums) aus Stuttgart und Erik (23, Git+Vox) aus Bad Laasphe. Ich selbst (26,Git) komme aus Athen, der Hauptstadt Griechenlands und bin erst seit 3 Jahren in Deutschland zwecks Studium und Musik machen!

Xordeal startete ja als Studioprojekt von Erik. Wie kam es, dass eine Band daraus wurde?

Erik: So im Detail weiß ich das nicht mehr, es entstand einfach während der Aufnahmen. Björn und Alf haben mir damals assistiert, ich hab sie ein paar Wochen vorher am SAE Institut Köln kennengelernt. Sie hatten Bock drauf mir zu helfen, also drückten sie halt immer im Regieraum auf “Record”, und ich stand im Aufnahmeraum und zockte. Irgendwann in der Kaffeepause kam dann eben mal die Frage: “Sag mal, willst Du die ganzen Sachen eigentlich auch mal live spielen, mit Band?” Meine Antwort: “Klar, sicher. Fehlt halt nur noch was, so etwa drei Leute...” “Hmmjoo, also wir finden die Sachen schon ziemlich geil....” und schon war das beschlossene Sache. So einfach kanns manchmal sein.

Alf: Na ja, wer interessiert sich schon für solche Details. Obwohl, mir fällt gerade ein dass ich überhaupt keine Ahnung mehr hab wie das ganze entstanden ist. Ich war nämlich nicht anwesend als die Idee entworfen wurde, aber ich kann mich erinnern dass mich eines Tages der Erik fragte ob ich Bock hätte. Anscheinend hab ich ja gesagt, sonst würde ich jetzt nicht dieses Interview beantworten. ;-)

Erik: Echt, war das alles Björns Idee? Cool. Aber gut dass Dir nicht aufgefallen ist dass wir Dir damals was in den Kaff...ich hab nix gesagt!!

Alle Bandmitglieder haben schon etwas Banderfahrung mitgebracht. Wie seid ihr eigentlich zusammengekommen?

Erik: Wir haben alle den gleichen Berufswunsch gehabt: Toningenieur. Also mussten wir irgendwo hin, wo wir das lernen konnten, das war an der SAE in Köln. Ich hab dort im März 2001 angefangen, Björn kam im März 2002 dazu und Alf im August 2002. Allerdings dauerte es bis etwa August 2003, dass wir mal alle miteinander zu tun hatten, Björn und Alf kannten sich schon eher, und ich brach dann so mehr oder weniger über sie herein. Schneidi haben wir dann im Oktober 2004 über eine gute Freundin kennengelernt, und ironischerweise wohnte er schon seit August im gleichen Haus wie ich (was ein riesiger Betonklotz ist) und war seit September ebenfalls auf der SAE, nur waren wir uns noch nie begegnet...

Alf: Es war mein zweites Jahr hier als ich endlich genug Mut hatte den Björn anzusprechen - hätte ich auf ihn gewartet hätten wir uns überhaupt nicht kennengelernt. Weisst Du, für mich als Ausländer der die deutsche Sprache nicht so gut kann hat es eine Weile gedauert bis ich mein Maul aufmachen konnte ohne mich wegen der Fehler zu schämen. Den Erik hatte ich paar mal in der SAE gesehen aber damit hat es aufgehört. Irgendwie und irgendwann haben wir geredet und langsam kam es so weit. Schneidi hab ich erst kennengelernt als er das erste mal in die Probe kam.

XordealWieso macht ihr eigentlich melodischen Deathmetal und keine andere Spielart?

Erik: Weil es zur gegenwärtigen Zeit einfach die Ausdrucksform ist, mit der ich mich am ehesten identifiziere bzw durch die ich mich am besten ausdrücken kann. Ich persönlich klassifiziere meine Musik höchstens als Metal, alles andere ist mir schon zu engstirnig bzw. ich fühle mich durch den Begriff nicht repräsentiert. Der Punkt ist einfach der, dass XORDEAL ein Mini-Universum ist, wo ich der Schöpfer sein darf. Da gibt es dann Evolution, Konflikte, Entwicklungen, die heute noch gar nicht abzusehen sind. Fakt ist, dass immer etwas neues hinzukommen wird, weil wir uns ständig mit anderen Einflüssen umgeben, neue Menschen kennenlernen, neue Gefühle entwickeln bzw. schon bekannte Gefühle in neuer Qualität und Intensität erleben. Das äußert sich dann auch in der Musik, weil ich meine Eindrücke durch die Musik wieder nach draußen kanalisiere. Ich bin sehr dankbar dafür, diese Gabe erhalten zu haben, sonst würde ich wohl irgendwann platzen. Unterm Strich bleibt also, dass sich die Musik weiterentwickeln wird, allerdings ist der Rahmen momentan schon relativ abgesteckt, was heißt, dass ich nicht davon ausgehe, in zwei Jahren nur noch DeathGrind zu machen oder Prog...aber wer weiß das schon.

Alf: Wieso macht man überhaupt Musik? Es ist als würde man einen Maler fragen wieso er mit der einen oder der anderen Farbe malt.

In der Presseinfo wird zu eurem Namen folgendes angegeben: „Kunstwort, fatalistischer Ausdruck für Entscheidung. ...“ Wie kam es zu diesem Namen?

Erik: Uiii...die Namensgeschichte. Also gut. (jaa, die wird jetzt was länger, ich rede ja auch gerne...) Es war im Januar 2001, als ich die ersten drei Songs (das waren “The Dreamer”, “Epoch Of Unlight” und “Left Me To Die”) fertig hatte und ich drüber nachdachte, mal ein Demo aufzunehmen. Also musste ein Name her. Und ich nahm mal wieder den Standardweg: Englischwörterbuch her und fröhliches Zufallsprinzip, man kennt das ja (lacht da jemand?!). Ne Stunde später war ich dann bei “O” angekommen, und da prangte dann das Wort “ordeal”. Was soviel heißt wie Feuertaufe, aber auch (und diese Bedeutung war mir wesentlich sympathischer, weil sie besser zum damaligen lyrischen Kontext passte) eine einschneidende schlechte Erfahrung. Ok, das war dann also der erste Versuch. Ich ging dann hin und erschuf das Logo (welches übrigens dem jetzigen sehr ähnlich sah, halt nur ohne X....is klar...), und dann dachte ich: “Stop! Was machst Du, wenns schon ne Band gibt die so heißt??” Also, erstmal Internetrecherche betreiben, und tatsächlich gabs schon eine Band dieses Namens, deren Musik mir zum damaligen Zeitpunkt auch etwas überflüssig vorkam...egal...(es gibt ja auch Leute, die das heute von unserer Musik behaupten...) also musste ich was ändern. Nen halben Tag später hatte ich mich dann drauf festgelegt, dass ich einfach ein X davor packe...X mal wieder als Symbol für das große Unbekannte (jaaa jaaa, nicht sehr kreativ, ich weiß...aber es wird gleich richtig gut, und Ihr werdet Euch fragen, woher man solche Drogen bekommt..), und einige Tage später, nachdem ich das Logo nochmal neu gepinselt hatte, fiel mir dann auf, dass man das Wort ja auch anders zerlegen konnte, in XOR und deal. Mal ne kurze Erklärung, falls es jemand nicht weiß: XOR ist ein Begriff aus der Logik und steht für “exklusiv oder”, was bedeutet, dass das Ergebnis nur wahr ist, wenn a ODER b wahr ist, nicht aber wenn beide wahr sind (was beim reinen ODER der Fall ist). Und ich dachte: “Nicht schlecht.” Denn eine Entscheidung zu treffen ist (wenn man es fatalistisch betrachtet) wie ein Geschäft mit dem Schicksal: Du kriegst das eine, wofür Du Dich entscheidest, kannst aber das andere nicht haben, weil Du Dich dagegen entschieden hast...

Alf: Dazu habe ich nichts weiter zu sagen.

XordealIhr gebt ja Bands wie Hypocrisy, Edge of Sanity und Katatonia als eure Einflüsse an. Welche Bands haben euch eigentlich inspiriert überhaupt Musik zu machen?

Erik: Das Musikmachen kam bei mir mehr oder weniger von selbst. Als ich 12 oder 13 war, fingen alle Kumpels um mich herum mal mit Gitarre spielen an. Eigentlich hätte ich lieber Schlagzeug gelernt, aber das geht in ner Mietswohnung nur schlecht...also dann Alternative 2, Gitarre. Zu den drei Bands kam ich etwa 1997-98, als ich so richtig in den Death Metal einstieg. Und die Alben “Abducted”,”Purgatory Afterglow” und “Brave Murder Day” gehören für mich auch mit zu dem essentiellsten und am stärksten beeinflussenden in meiner Musik-Hör-Geschichte. Natürlich sind auch andere Einflüsse da, aber diese drei sind meine Grundpfeiler.

Alf: Diese und zahlreiche andere Bands und Künstler haben mich inspiriert und inspirieren mich immer noch. Ich habe in einem sehr jungen Alter angefangen Klassische Gitarre zu studieren, erst privat und dann im Nationalen Konservatorium Griechenlands. Leider hat die Wehrpflicht in Griechenland eine Zwangspause hinzugefügt und danach habe ich mich auf elektrische “Sachen” konzentriert. Ich denke der Grund warum ich zumindest live spielen will ist mein allererstes Konzert das ich gespielt hab. Ich war so nervös, meine Hände haben geschwitzt, ich hab gezittert aber als ich auf die Bühne kam war alles weg. Es war Euphorie! Und ich wusste dass das ist es was ich machen will!

Erik: Die Bühne ist sowieso eine Welt für sich, ich hatte meine erste Bühnenerfahrung nicht als Musiker, sondern als Schauspieler, und ich hatte so einen Schiss, dass man mein Zittern bis in die letzte Reihe gesehen hat. War aber nicht so schlimm, ich hab nen alten Mann gespielt, da konnte das ja auch altersbedingt sein... aber das hat einiges verändert. Als Musiker war es dann das erste Mal zwei Jahre später mit SURTURS LOHE, da gings dann schon besser und fühlte sich etwa so wie bei Alf an.

Nehmen wir einmal an es gäbe Aliens und sie würden euch begegnen. Wie würdet ihr ihnen die Band und eure Musik beschreiben?

Erik: Wieso nimmst Du das an? Es gibt doch Aliens! Dass Menschen das noch immer als Spinnerei abtun... Ich habe allerdings noch niemals einem meine Musik beschrieben, nicht weil ich von Ihnen nicht danach gefragt wurde, sondern weil ich Ihnen noch nicht begegnet bin...

Alf: Der beste Beweis dafür dass Aliens existieren ist dass keiner versucht hat mit uns in Kontakt zu kommen! Die beste Beschreibung unserer Musik bekommt man wenn man sich sie mal anhört. Jeder sollte seine eigene Meinung bilden...

Erik: ...und gefälligst für sich behalten! Irgendwie ist es seltsam - Musik ist ja die abstrakteste aller Kunstformen - hinzugehen und das Abstrahierte wiederum als Worte zu abstrahieren...macht das Sinn? Also sag ich zu dem Alien: "Das ist wie die Musik von dem Typen, von dem Dein Bruder die Bakterieninfektion hat, weil sie aus der gleichen Milchtüte getrunken haben, Du erinnerst Dich?" ;-)

Viele Bands verarbeiten in ihren Texten persönliches. Wie sieht das bei euch aus? Persönlich oder fiktiv?

Alf: Hm, beides würde ich sagen. Es kommt drauf an was man mit einem Text erreichen möchte. Was für Gefühle erregt werden sollen und in wie fern das machbar ist.

Erik: Wir sind eine weitere Band, die ihre inneren Konflikte (oder: wo ein egozentrischer Mensch, in diesem Falle dargestellt durch mich, seine Konflikte) dadurch bewältigt, dass sie (die Band) bzw. er (der egozentrische Mensch) allen damit auf den Sack geht!! Was heißt: Ja, die Text sind persönlich...manchmal schon so sehr, dass ich mich frage wie die betreffenden Personen so beschränkt in ihrer Wahrnehmung sein können, dass sie gar nicht bemerken dass sie gemeint sind... ich mißbrauche manchmal schon die Texte dazu, bestimmten Leuten metaphorisch richtig einen reinzudrücken, weil ihre Art und ihr Verhalten mich einfach dermaßen ankotzen, dass ich es irgendwie wieder rauslassen muss. Andere Texte sind mehr analytischer Natur, das heißt sie geben einfach die Resultate bestimmter Beobachtungen wieder. Natürlich ist es generell so, dass alle Texte in irgendeiner Form überzeichnet sind, aber das ist ja auch mein Privileg als Künstler. Schließlich will ich meine Eindrücke und die damit verbundenen Emotionen und Reaktionen ausdrücken und keine langweilige Beschreibung runterleiern. Zum anderen will das Publikum unterhalten werden. Ich bin aber in diesem Punkt so ehrlich zu sagen: Ich mache diese Musik für niemanden außer mir selbst. Was nicht heißt dass es mir egal ist ob Leute es mögen oder nicht, aber ich lasse mir da von niemandem reinreden.

Xordeal Wie kams dazu einige Growlparts mit Cleanvocals zu hinterlegen? Sowas hört man nicht oft und gefällt mir persönlich sehr gut.

Erik: Hm, ich weiß auch nicht mehr genau. Es gibt glaube ich mehrere Faktoren, die da rein spielen. Zum einen hatte ich parallel noch eine Produktion in der Mache, wo der Sänger der Band extrem viel mit Backings arbeitete, einfach um den Gesang fülliger zu machen und bestimmte Textpassagen stärker zu betonen. Das hat mich schon beeindruckt. Außerdem fand ich die cleanen Parts bei Hypocrisy und Pain schon immer sehr geil und wollte sowas auch mal ausprobieren. Um Schluss ist da noch Depeche Mode mit als Einfluss zu erwähnen, besonders was die melodische und harmonische Struktur der cleanen Gesänge angeht...also wenn man sich mal den Chor auf “Not Until You’re Dead” anhört, der ist von der Harmoniestruktur her schon ganz weit vorne, und er entstand spontan im Studio, ganz abgesehen davon, dass ich in Musiktheorie und Notenlesen nicht gut genug bin, um sowas auf dem Blatt zu erfinden! Ich hatte während des Mittelparts auf einmal die Idee, dass da so ein Chor rein muss, erst was dezenter, dann richtig fett...naja, meine Stimme war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr so fit, weil ich ja vorher die ganzen Growlparts gemacht hatte, und bei den Falsettstimmen stimmt der Ton dann nicht ganz, aber ich wollte da nicht noch digital drin rummurksen. Oder bei “Of Hunter And Deer”, da sagte Mazen Murad, der Mastering-Ingenieur zu mir: “Hey, those backings have very interesting harmonies...” Das machte mich schon stolz, zumal alles wie schon gesagt spontan eingesungen wurde. Bei “Killing Is Art” und “Demonhearted” hab ich das aber bewußt weggelassen, ganz einfach weil die Songs sonst an Kraft verlieren. Clean-Gesang passt also auch immer nur begrenzt.

Beschreibt doch mal wie ein typischer Songwritingprozess bei euch aussieht ?

Erik: Hm, den typischen Songwritingprozess gibt es so nicht...gerade in der letzten Zeit, als ich die letzten Stücke für das zweite Album geschrieben habe, war das Songwriting wieder viel differenzierter. Aber generell ist es so, dass ich eine Idee erstmal per MIDI-Sequenzer festhalte und dann daran weiterarbeite. Das geht aber nur, wenn ich merke, das mir die Melodie oder der Rhythmus, am besten beides, insofern dienlich sind, dass sie eine Stimmung oder ein Gefühl hervorrufen oder verstärken. Das kann, wenn man so will, auch eine Art Negativ-Orgasmus sein. Bei einem der neuen Songs habe ich fast nen Nervenzusammenbruch gekriegt und über eine Stunde lang heulend vor dem Rechner gesessen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich habe auch heute noch Schwierigkeiten, mir den Song anzuhören, weil er für mich einfach so intensiv ist. Andere Songs strotzen nur vor finsterer Wut oder Verachtung, und die kommt auch immer wieder hoch, wenn ich sie anhöre oder spiele. Generell möchte ich sagen, dass für meine Begriffe die neuen Songs mehr Energie in sich tragen. Aber es gibt nicht nur diesen “konstruktiven” Songansatz, sondern es kommt in letzter Zeit vermehrt vor dass ich mittendrin das Trinkgelage im Valhalla, unserer Stammkneipe in Köln, abbreche und in den Proberaum fahre um zu zocken und dabei nen Song schreibe. Es kommt auf die Energie an, die um mich herum ist und wie ich sie auf mich wirken lasse.

Gibt es schon neue Ideen für das kommende Album oder befindet ihr euch schon bei den Aufnahmen?

Alf: So wie ich den Erik kenne hat er AUF JEDEN Fall schon einiges fertig. Lass uns mal überrascht werden!!

Erik: Neee Du, da ist noch gar nix...*GGG* Doch, das nächste Album ist im Grunde fertig geschrieben, jetzt muss ich dass den anderen nur noch alles ins Hirn und die Extremitäten zwängen. Ich arbeite auch schon an den Sachen fürs übernächste Album, da sind schon einige Stücke fertig, und Material für ein Sideproject gibts auch noch. Die anderen haben ebenfalls was eigenes in petto, das Jahr wird also auf jeden Fall sehr kreativ und wir werden eine Menge Energie fließen lassen.

Als ich in das Booklet von "Introspective" gucken wollte entpuppte sich dieses als "Poster". Wer kam auf diese Idee und warum wurde das so gemacht?

Erik: Das ergab sich so mehr oder weniger. Ich hatte ein wenig im Internet rumgeguckt und war irgendwann auf die Seite von Frank Forte gestossen (www.frankforte.com). Dort hab ich mir dann seine “Psychomech”-Gallerien angeschaut und die haben es mir sehr angetan. Es war dann auch zu sehen dass diese Bilder schon etwas älter waren, also schrieb ich ihn mal vorsichtig an und fragte ihn, ob er denn noch diesen Stil malt oder damit gar nichts mehr zu tun hat. Und Frank ist schon echt ne coole Sau, der hats so dermaßen drauf...und dann schrieb er mir zurück, dass er schon Lust hätte was für uns zu machen, und ich war völlig von den Socken und schickte ihm ein Demo. Er mochte es und fragte mich nach meinen Vorstellungen bezüglich des Covers...ich sagte ihm dann so die grobe Richtung, ließ ihm aber schon freie Hand, er sollte sich von der Musik inspirieren lassen. Er schickte mir dann 6 Entwürfe, von denen ich Nummer 2 auswählte und er arbeitete weiter daran, erstmal nur mit Bleistift und schickte mir dann die neuen Entwürfe zu. Inzwischen hatte ich festgestellt, dass das Cover bei normaler Größe gar nicht gewirkt hätte, weil zu viele Details einfach nicht wahrzunehmen wären, wenn das alles so klein wäre. Die Rückseite des Booklets (ohne Schrift) ist übrigens am originalgetreuesten, weil ich dann gemerkt hatte, dass bei so einer Posterfaltung die “falsche” Seite vorne wäre...also wurde das Bild einfach horizontal gespiegelt und etwas erweitert, und dann hat Frank das ganze in Acryl gemalt. Ein echtes Meisterwerk, wie ich finde. Ich liebe es.

Alf: Er liebt es.

Xordeal Kann man euch in nächster Zeit irgendwo live erleben und was kann der Zuschauer erwarten ?

Erik: Wir haben Kontakt zu einigen Veranstaltern aufgenommen und hoffen, dass durch die ganze Promotion, die jetzt losgeht (Samplerbeitrag und Interview im Legacy, das Interview bei Euch) mehr Leute auf uns aufmerksam werden und die Veranstalter uns mal zurückrufen oder mailen. Es ist nicht zuviel vesprochen wenn ich sage dass wir arschderbe ROCKEN!! Wir haben letztes Jahr drei Konzerte gespielt (meiner Ansicht nach zu wenig, aber Besetzungsprobleme usw...), und die waren alle sehr geil, zumal uns im Juli keiner glauben wollte, dass wir erst seit drei Monaten zusammen spielen. Wir haben halt die Erfahrung mit anderen Bands und konnten uns total schnell aufeinander einstellen, weil die Bühnensicherheit einfach da ist. Deswegen: unsere Konzerte sind geil, pure Energie, und wer nicht kommt, ist selber schuld!! Das nächste findet bislang am 18./19.März in Köln statt, wo wir auf dem THE DARK EMBRACE 6 (Festival) mal das BüZe in Köln-Ehrenfeld ordentlich in Schutt und Asche legen werden. So lange werden wir halt noch im Proberaum weitermachen, aber auf den letzten Proben war verstärkt eine positive Anspannung zu merken....wir müssen raus und spielen!! Wer also ne Band braucht -melden!!

Zum Schluss dann noch etwas Brainstorming:

Internet:
Erik: Ich kann mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen....schon allein wegen der Pornos!! *g*

Alf: Ich vermisse trotzdem die Zeit als es noch nicht so verbreitet war. Ist aber schon ein recht interessantes Instrument.

Erik: Schon... das Merkwürdige ist, dass die Kommunikation enorm vereinfacht und beschleunigt wird, aber der Informationsgehalt rapide abnimmt bzw. die Möglichkeit zur Kommunikation einfach nicht konsequent genutzt wird. Vor ein paar Jahren noch waren emails ein Wunderwerk der Technik und jeder hat sich den Arsch abgefreut wenn ne Mail kam, heute sind viele froh wenn sie sich durch den ganzen Spam gekämpft haben und möglichst auf keine Mail antworten müssen...

Web-Zines:
Erik: Coole Sache, dass sich Leute so reinhängen, einfach weil sie die Musik lieben. You rule!! Allerdings gibts echt irgendwie zu viele...was dann schon wieder Platz für Engstirnigkeit und Spartendenken schafft, welche dann als "true" und "straight" oder "Fokussierung" verkauft werden...wir haben sowieso eine total verkommene Medienkultur, aber das ist ein anderes Thema.

Alf: dito.

Göteborg:
Erik: Göteborg war die erste Musikrichtung, bevor ich mit XORDEAL angefangen habe. Vielleicht bring ich mal (unter anderem Namen) ne EP mit den Songs raus, ich hab da noch 5 ganz gute Stücke in der Hinterhand.

Alf: Früher oder später besuche ich diese Stadt. Der Göteborg-Sound hat mich jahrelang inspiriert.

Erik: Ok, machen wir also noch ein Sideproject. Neben den drei anderen. ;-)

Konsumgesellschaft:
Erik: In den letzten Wochen konnte ich mal wieder die krankhaften Auswüchse davon beobachten...eine Katastrophe. Das schlimme ist, dass diese Geisteshaltung vor unserer Szene nicht halt macht, zumindest was die verkaufende Seite angeht...es gibt echt zu viele Releases jeden Monat, und die Qualität leidet selbst im Metal darunter, nämlich dahingehend, dass sämtliche Scheisse hochgejubelt wird um morgen wieder vergessen zu sein. Obwohl, bei solchen Gattungen wie “Metalcore” *würg* ist mir das ganz recht, wenn sie bitte möglichst schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Ich nenne jetzt keine Namen, aber ich mag Euch nicht. Und Leute die Euch "verehren" mag ich auch nicht. Die verehren morgen nämlich schon wieder jemand anderen. Charakterloser Lärm für charakterlose Menschen, überflüssiger Lärm für überflüssige Menschen, ja...kriegt jeder was er will...oder verdient. Toll.
Insgesamt sind die Leute aber selbst schuld, weil sie das ganze Treiben ja mitmachen. Kleines Beispiel: Auf einem Konzert kostet ein T-Shirt am Merchandise-Stand 15,- Euro. (oder noch krasser: Ich sag nur "Fear The Return".) Da sollte man sich mal als denkender Mensch fragen, ob das Ding tatsächlich das Geld wert ist...z.B. hab ich zuletzt in Essen ein Shirt von Black Dahlia Murder gesehen, das hatte auf der Vorderseite einen einfarbigen Druck - Rückseite nix.. So ein Shirt kostet - wenn es in Deutschland hergestellt würde - bei einer Auflage von 1.000 Stück etwa 4 Euro (und ne Band wie BDM macht mal locker 1.000 davon). Läßt man das ganze dann noch in Osteuropa machen, kostet das mal eben die Hälfte (und in Asien wahrscheinlich noch weniger)....muss ich noch mehr sagen??? Wir lassen unsere Shirts hier in Deutschland drucken, haben nen 5-Farbdruck auf der Vorderseite und nen einfarbigen auf der Rückseite und verkaufen das Shirt für 10 Euro. Und das ist astreine Qualität, ich guck selbst jedes einzelne Shirt nach und mach dem Drucker die Hölle heiß wenn da was nicht stimmt. Weil ich keinen Bock habe die Leute zu verarschen!!!
Wir verdienen an unseren Shirts - NICHTS! Und damit hab ich auch kein Problem...natürlich wär alles einfacher wenn ich auch jeden Monat hundert Shirts mit nem Reingewinn von 10 Euro pro Stück verticken könnte, da würde ich mir um die Finanzierung der nächsten Platte keine Gedanken machen müssen. Aber es ist nicht fair den Leuten gegenüber. Wir haben z.B. die Kohle von der ersten Auflage noch nicht mal drin...ich stecke momentan jeden Euro den ich habe in irgendwelche Bandaktivitäten, und das frißt ne Menge, glaubts mir. Und dann gehe ich auf ein Konzert und sehe... und dann nörgeln alle rum wie teuer alles ist und tralala... und alle machen das Spiel mit. Aber ich nicht. Nicht mit mir, Jungs. Wir zeigen, dass es auch anders geht. Es haben momentan nur noch nicht so viele Leute mitbekommen...

Alf: Hmmm! Gäbe sie gar nicht, wären wir -und viele andere- nicht hier um jetzt darüber zu diskutieren."Take care to get what you like or you will be forced to like what you get."

Erik: Und ich frag mich immer wie der Alf es schafft, Dinge in einem Satz ausdrücken, für die ich drei Minuten lang rede....übrigens gibt es die Shirts und die CD jetzt auch in teuer, für Leute die das brauchen. *g* Dieses unsinnige Argument "Was wenig kostet, kann nicht gut sein.", wer hat sich das ausgedacht?!?!

XordealInterviews:
Erik: Da denk ich am Anfang immer: “Hilfe, ich weiß bestimmt nicht was ich sagen soll!” und hinterher “Das arme Schwein, was mein Gelaber nochmal komplett durchlesen (und vielleicht auch noch sinnvoll zusammenfassen) muss...” Wer viel fragt, bekommt viel Antwort. ;-)

Alf: Sie können sehr gefährlich werden. Kommt drauf an wie man sich ausdrückt. Ehrlich gesagt, das ist mein erstes Interview. Und das in einer fremden Sprache die ich sicherlich nicht so beherrsche als wäre sie meine eigene.

Ich bedanke mich, dass ihr euch Zeit genommen habe. Die letzten Worte gehören euch!
Erik: Ich bedanke mich, das wir hier mal so völlig frei loslabern durften. “Interviews sind wie eine Schachtel Pralinen..” Es wird weitergehen, wir sind nicht aufzuhalten! Wer Bock auf uns hat, ist gerne eingeladen uns zu unterstützen, wir vergessen nichts und niemanden!! Danke an alle die uns bis hierher unterstützt haben!! You rule!! Und an alle die uns noch nicht kennen: Besucht unsere GROSSARTIGE Homepage www.xordeal.com, kauft unsere Platte und Shirts, denn: Sie sind geil (und die Kohle wert, wie oben schon erwähnt)!! Welche andere Band kann das schon von sich behaupten? ;-) Und wenn wir in Eurer Nähe sind: Kommt aufs Konzert!! Ihr werdet danach nicht mehr dieselben sein!! (und irgendwie hab ich jetzt Verständnis dafür, wenn Leute schon mal meinen, das ich die Klappe halten soll...*g*) Haut rein, wir sehen uns!!!




Interview: Dominic Türk
Fotos: Xordeal








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Publiziert am: 2005-04-13 (4319 mal gelesen)

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