Wer Pro-Pain aus den USA schon mal live erleben durfte, der weiß, dass hier keine sanften Klänge gespielt werden. Wie wenn man gegen eine Wand rennt, schlägt einem der Gitarrensound auf den Kopf und spätestens wenn Sänger und Basser Gary Meskil den Mund aufmacht, hat man das Gefühl ein Panzer fegt über einen hinweg.
Nun kommt mit "Absolute Power" das inzwischen zwölfte Studioalbum der 1992 gegründeten Combo.
"Absolute Power" beschreibt die Musik sehr treffend. Auch nach 18 Jahren Hardcore hat der Vierer nichts an Kraft verloren und präsentiert eine Mischung aus Aggression und Melodie, so explosiv wie Propangas.
Hier in Deutschland erlangte die Band wohl hauptsächlich durch ihre Supportgigs für die Böhsen Onkelz, sowie den Auftritt auf dem Vaya Con Tioz Festival ihre Bekanntheit, doch musikalisch haben sie mit den Onkelz wenig zu tun. Eher würde ich sie mit Agnostic Front vergleichen, allerdings mit einer Spur mehr Metal. Gerade wenn die Doublebass einsetzt, betritt man beinahe Death-Gefilde.
Trotz allem bleibt hier und da Platz für eingängige Melodien und Refrains, die durch spärlich eingesetzte Clean-Vocals noch untermalt werden. So bleibt "Stand my Ground" oder auch die "Road to Nowhere" direkt im Ohr.
Hardcore wäre kein Hardcore, wenn nicht auch jede Menge Groove mitschwingen würde. Spätestens bei "Hell on Earth" wird auch der skeptischste Zuhörer nicht mehr still sitzen können und mitbangen. Hier kommen, dank Blastbeats und Doublebass, auch die angesprochenen Death-Passagen öfter zum Einsatz.
"Gone Rogue" wirkt im poppigen Refrain beinahe wie eine Ballade, in den Versen allerdings dominiert klar die härtere Schiene.
Produktionstechnisch haben sich Pro-Pain nicht lumpen lassen, der Sound kommt megafett aus den Boxen und unterstützt so die absolute Kraft der Band weiter.
Nach rund 37 Minuten ist das Inferno aus Metal und melodischem Hardcore über einen hinweggefegt und man will nur eines: sich nochmal in das Vergnügen stürzen.
Tracklist:
01. Unrestrained
02. Destroy the Enemy
03. Stand my Ground
04. Road to Nowhere
05. AWOL
06. Hell On Earth
07. Divided we stand
08. Gone Rogue (I Apologize)
09. Rise of the Antichrist
10. Hate Coalition